Unsere Mission in Taiwan

Tai­wan wur­de in den 50er-Jah­ren neu­es Wir­kungs­ge­biet für die aus Chi­na aus­ge­wie­se­nen Mis­sio­na­re. Die an­fäng­li­che Hoff­nung auf ei­ne bal­di­ge Rück­kehr auf das Fest­land ver­flog bald und in Tai­wan ent­wi­ckel­te sich ei­ne er­folg­rei­che Prä­senz der Mis­si­ons­ge­sell­schaft.

Insgesamt waren 36 Priester und Brüder der Missionsgesellschaft Bethlehem seit 1953 in der Diözese Hualien, später auch in Kaohsiung und Taipei tätig. Neben dem Aufbau von Christen­gemeinden widmeten sie sich der handwerklichen Entwicklung durch die Gründung einer Handwerkerschule – nach dem Vorbild der Schweizer Berufsmittelschulen – und eines Lehrlingswerks in Taitung. Diese neue Art der Berufsbildung wurde später vom taiwanesischen Staat übernommen und im ganzen Land eingeführt.

Der anfänglich noch sehr armen Bevölkerung kam auch die Gründung eines Spitals zugute, später wurde die Schulung von kirchlichen Führungskräften Schwerpunkt der Arbeit. Diese Arbeit der SMB zeigt ebenfalls Früchte. Insgesamt gab es dank des Wirkens der Missionsgesellschaft bis heute 26 Priesterberufungen aus der Diözese, wovon zwei Bischöfe wurden.

Impressionen aus früheren Jahren

In Taiwan suchten die Bethlehem-Missionare auch die indigenen, teils äusserst abgelegen lebenden Volksgruppen auf. Dabei lernten sie ihre Sprachen, ihre Kultur und Lebensweise, welche durch raschen Wandel gefährdet war, besser kennen. Sie begegneten den Indigenen mit grossem Respekt und setzten sich für ihre Belange ein, was dem Staat anfänglich zuwiderlief, später aber wertgeschätzt wurde. In verschiedenen Publikationen dokumentierten die Missionare die Sprache und Kultur der Indigenen, um diesen vom Aussterben bedrohten Reichtum auch schriftlich festzuhalten.

Noch heute aktive Gemeinschaft

Die Präsenz der SMB in Taiwan gehört nicht nur der Vergangenheit an: Sie besteht auch heute noch. Zwei SMB-Mitbrüder leben derzeit im Bezirk Taitung. Pater Josef Eugster, der im Land für die von ihm gegründete und weit verbreitete Schule für Fussreflexzonenmassage bekannt ist, leistet trotz seines Alters und seines Gesundheitszustands weiterhin einige pastorale Dienste. Bruder Augustin Büchel sorgt seinerseits für den Betrieb des Regionalhauses in Taitung, das als Ort für Exerzitien und Besinnungstage für Pfarreien und religiöse Gruppen dient.

2005 besuchten Karl Stähli und Laurenz Schelbert das erste Missionsgebiet der Missionsgesellschaft, Qiqihar, im äussersten Nordosten Chinas. Sie wurden sich des grossen Mangels an Weiterbildungsmöglichkeiten für Seelsorger bewusst. So initiierte die Region Taiwan der Missionsgesellschaft Weiterbildungskurse für chinesischsprachige Priester, Schwestern und Laienführer.

Aktuelles

Die SMB in Taiwan – eine in der Geschichte verwurzelte Präsenz

Vom 3. bis 9. August 2025 reisten Ludovic Nobel, Generaloberer der Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB), und Patrice Riedo, Generalökonom der SMB, nach Taiwan.

Verfasst am 10.09.2025

«Kirchen – Licht- und Schattenspiel»

Unter dem Titel «Kirchen – Licht- und Schattenspiel: Die Modernen Kirchen in Hualien und Taitung von Bruder Julius Felder SMB» eröffnete das Nationalmuseum für Prähistorische Kultur Taiwans (NMP) in Taitung am 21. März 2025 eine Ausstellung über das architektonische und künstlerische Werk von Bruder Julius Felder, SMB. Die Ausstellung dauert bis zum 7. Oktober 2025.

Verfasst am 04.09.2025

Vor 100 Jahren: Eintritt des ersten Bruders in die SMB

1925, vier Jahre nach der Gründung der Missionsgesellschaft Bethlehem, trat mit Michael Zwyssig der erste Bruder in die SMB ein. Ein Blick in die Geschichte der Brüder in der SMB und das Bild des Missionsbruders.

Verfasst am 03.07.2025

Der Puyuma-Liedermacher – BaLiwakes – und die SMB

Die «Taiwan Times» stellt am 27. Oktober 2024 den Puyuma*-Liedermacher BaLiwakes (1910–1988) unter dem Titel «Die musikalische Seele der Puyuma» vor.

Verfasst am 14.03.2025