Unsere weiteren Missionen

Seit ih­rer Grün­dung ist die Mis­si­ons­ge­sell­schaft Beth­le­hem in 16 Län­dern auf vier Kon­ti­nen­ten tä­tig. Vie­le der Aus­lands­mis­sio­nen wur­den mitt­ler­wei­le auf­ge­ge­ben oder wer­den noch von Ein­zel­mit­glie­dern fort­ge­führt.

Kenia (seit 1978)

In Kenia lebt aktuell mit Luigi Clerici noch ein Bethlehem-Missionar im Bischofshaus in Karen, Nairobi. Clerici ist seit 1982 in Kenia tätig, zuerst in der Priesterausbildung als Mitbegründer der theologischen Fakultät der «Apostles of Jesus», der ersten afrikanischen Missionsgesellschaft, die 1968 von den italienischen Comboni Missionaren gegründet wurde.

2014 zählt Nairobi sechs Bildungstätten für Priesterberufe. Luigi Clerici war im Verlauf dieser dreissig Jahre zeitweise an allen sechs Institutionen tätig. Dabei durfte er ein halbes tausend angehende Priester unterrichten, darunter mehrere späterere Bischöfe sowie einige Ordensschwestern. Als Spiritual der Maristen-Schulbrüder betreute er während 16 Jahren gegen 450 Schulbrüder mit temporären Gelübden, die jetzt als Sekundarlehrer in zwölf afrikanischen Nationen tätig sind.

Heute sind mehr als die Hälfte von ihnen verheiratet. Luigi Clerici unterstützt heute junge Frauen aus den Slums, indem er sie an einer Internatschule studieren lässt, um ihnen ein künftiges Einkommen zu ermöglichen. Dazu kommen alleinerziehende Mütter, die von ihren Gatten im Stich gelassen wurden, meist mit unterernährten Kindern.

Eugen Birrer, der zweite in Kenia tätige Bethlehem-Missionar, war über 20 Jahre in verschiedenen Organisationen der Flüchtlingshilfe tätig, unter anderem auf den Philippinen und in Vietnam. Die letzten 25 Jahre wirkte er in Kenia, wo er den Flüchtlingsdienst der Jesuiten und eine orthopädische Werkstätte in Kangemi, einem Vorort von Nairobi, aufzubauen half. Nach zwei Überfällen war er an den Rollstuhl gefesselt, wollte aber unbedingt in Kenia bleiben. Er verstarb am 10. Dezember 2018.

Nicht mehr aktive Missionen

Bolivien (1992 – 2012)

Bolivien war 1992 ein neues Einsatzland für Missionare aus Peru, die dort durch Terror und Gewalt gefährdet waren. In Bolivien waren insgesamt zwei Mitglieder der SMB tätig, primär in den Städten Santa Cruz de la Sierra und La Paz. Ihre Arbeit konzentrierte sich auf die missionarische Präsenz in Armenvierteln dieser Städte und dem Aufbau zweier Gesundheitszentren auf Basis der Naturmedizin. Weiter konnten die beiden Bethlehem-Missionare vier Pfarreien aufbauen und später der einheimischen Kirche übergeben.

Ecuador (1977 – 2012)

Wegen wachsender Gewalt in Kolumbien begann nach 1980 die Suche nach alternativen Projekten im Norden des Nachbarlandes Ecuador.

Mehrere Pastoralteams begleiteten im ecuadorianisch-kolumbianischen Grenzraum die Awá-Indios in ihrer Suche nach Identität und im Aufbau von Strukturen, die das Selbstbewusstsein der ethnischen Gruppe stärkte.

Haiti (1972 – 2002)

Zwischen 1972 und 2002 arbeiteten in Haiti in unterschiedlicher Dauer vier SMB-Mitbrüder in den Diözesen Port-de-Paix, Cap haïtien und Gonaïves. Die beiden Priestermissionare waren in der integralen Pastoralarbeit tätig, während die beiden Brüdermissionare ihre handwerklichen Fähigkeiten in den Dienst von Handwerkerschulen und im Baufach zur Verfügung stellten. Ein Bruder-Missionar verlor bei einem tragischen Badeunfall 1989 sein Leben.

In Haiti bestand eine enge Zusammenarbeit der SMB mit der Gemeinschaft der Laienmissionarinnen (GLM), die ihren Sitz in Villars-sur-Glâne im Kanton Freiburg hat.

Japan (1950 – 2020)

Nachdem 1954 die letzten Missionare China verlassen hatten, nahm eine Gruppe von ihnen die missionarische Arbeit im Norden Japans auf. Seitdem haben über 30 Mitglieder der Missionsgesellschaft Bethlehem in der Seelsorge gearbeitet, aber auch geforscht und an Universitäten gelehrt. Während der Zeit in Japan sind zudem über ein Dutzend Kirchen gebaut sowie mehrere Kindergärten in den 60er- und 70er-Jahren aufgebaut und geführt worden.

Im von der SMB gebauten missionarischen Zentrum in Morioka wurden die japanische Ableger von Amnesty International, Justitia et Pax und Life Line gegründet.

Mosambik (1972 – 2021)

Der missionarische Einsatz in Mosambik geht auf eine Initiative Simbabwes zurück. Nachdem dort der grösste Teil der Leitung der Pfarreien und Institutionen von lokalem Personal übernommen worden war, entschloss sich eine jüngere SMB-Gruppe, in den Grenzgebieten zu Simbabwe in Mosambik, das noch unter den Folgen eines eben beendeten Bürgerkrieges litt, bei der Aufbauarbeit mitzuwirken.

Insgesamt wirkten vier Mitbrüder in diesem Land.

Peru (1975 – 2013)

Den Anfang missionarischer Präsenz der Missionsgesellschaft Bethlehem in Peru bildete ein ökumenisches Projekt, das in der Begleitung von Fischern in der Hafenstadt Callao bestand.

Dieses wurde zum Ausgangspunkt einer missionarisch ganzheitlich konzipierten Verkündigungs- und Entwicklungsarbeit unter den indigenen Gemeinschaften des Altiplano und in den Elendsvierteln der Hauptstadt Lima.

Von 1997 bis 2013 wirkte Andreas Wettstein als Gefangenenseelsorger in verschiedenen Gefängnissen des Landes.

Philippinen (1985 – 2013)

1981 wurden im Zusammenhang mit Weiterbildungskursen am East Asian Pastoral Institute (EAPI) in Manila erste Kontakte mit Bischof Francisco Claver SJ aufgenommen, der auf der Insel Mindanao die neu errichtete Diözese Malaybalay leitete. Er lud Laienmissionare und -missionarinnen ein, die 1986 in Malaybalay ihre Arbeit aufnahmen. Zu ihnen stiess 1992 Bethlehem-Missionar Martin Jäggi mit einem Team.

Als Claver 1995 im Norden Bischof seiner Ursprungsdiözese wurde, lud er Martin Jäggi und mehrere Laienmissionare zur Mitarbeit in den Norden von Luzon ein.

Martin Jäggi arbeitete bis 2013 als Seelsorger und Exerzitienleiter im Apostolischen Vikariat Bontoc-Lagawe bei den dortigen indigenen Völkern in den Bergen. Das Generalkapitel der SMB wählte Jäggi 2013 als Generalvikar, was seine Rückkehr in die Schweiz erforderte.

Sambia (1969 – 2013)

In Sambia lebten und wirkten die SMB-Mitglieder Ernst Wildi, Konrad Brühwiler und Franz Josef Stampfli in der Priesterausbildung, Michael Traber in der Ausbildung von Journalisten, Josef Braun in der Publikation von liturgischen Texten, Martin Jäggi und Josef Christen in der Seelsorge.

2009 bis 2013 arbeiteten Ernst Wildi und Walter Kaufmann im diözesanen AIDS-Hospiz in Lusaka. 2013 wurde Ernst Wildi in die Generalleitung gewählt, was das Ende dieses Einsatzes zur Folge hatte.

Die Sendung «Reporter» des Schweizer Radio und Fernsehen SRF drehte mit «Abambo Ernst und die Apokalypse» ein spannendes Porträt über Ernst Wildi und sein Wirken in Sambia.

Tansania (1974 – 2017)

Die Missionsgesellschaft Bethlehem war mit einem Mitglied, Johannes Bitterli, von 1974 bis 2017 in Tansania tätig. Seine missionarische Arbeit konzentrierte sich auf integrale Pfarreipastoral, mehrheitlich in ländlichen Gebieten. Für einige Zeit wirkte er für die Missionsgesellschaft auch in der Hauptstadt Dodoma.

USA (1950 – 1992)

Einige aus China ausgewiesene Missionare begannen 1950 im priesterarmen Denver (Colorado) mit ihrer Arbeit in der Gemeindepastoral und Bildungsarbeit.

Der Distrikt Denver diente auch als Koordinationsstelle für eine Reihe von SMB-Mitgliedern, die in den USA ihre Studien machten. Auf Initiative des Distrikts konnten verschiedene missionarische Einsätze in Kolumbien durchgeführt werden.

1992 ging die Präsenz der SMB in den USA zu Ende.