Neue Pächter für Land­wirt­schafts­be­trieb

Der Landwirtschaftsbetrieb der Missionsgesellschaft Bethlehem in Immense erhält ein neues Pächterpaar. Ab Anfang Jahr übernehmen Samuel und Nina Meier den 38 Hektaren grossen Betrieb.

veröffentlicht am 10.08.2021

Samuel und Nina Meier übernehmen per Anfang nächstes Jahr den 38 Hektaren grossen Landwirtschaftsbetrieb der Missionsgesellschaft Bethlehem in Immensee. Das junge Paar tritt die Nachfolge von Klaus und Josefine Scheuber an, die seit 1990 den Hof erfolgreich führen und sich aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in Pension begeben.

Die Kühe kommen bereits im Oktober

Bereits Ende Monat ziehen die 27-jährige Nina und der 26-jährige Samuel Meier in das Bauern-haus gleich neben der Wohnsiedlung Im Bethlehem in Immensee. Aktuell ist Samuel Meier noch auf dem Bauernbetrieb seines Vaters im zürcherischen Rüschlikon tätig. Ende Oktober treffen die 35 Braunviehkühe des jungen Bauernpaars auf dem Hof ein. «So können wir eine reibungslose Übergabe vom alten zum neuen Pächter garantieren», sagt Hansruedi Küng, technischer Leiter bei der Missionsgesellschaft. «Klaus Scheuber hat den Betrieb über 30 Jahre geführt und sich ein enormes Wissen angeeignet, das nicht verloren gehen soll.»

Das neue Pächterpaar wird einiges wie bisher weiterführen, so beispielsweise die Schweine-mast in der Rütlimatt. Auch die stattliche, zwei Hektaren umfassende Obstanlage bleibt beste-hen und wird längerfristig durch neue, ökologische Sorten ergänzt. Gleichzeitig werden Samuel und Nina Meier dem Pachtbetrieb eine neue Ausrichtung verleihen: näher zur ökologischen und nachhaltigen Landwirtschaft. «Ziel ist es, den Einsatz von Pestiziden so weit wie möglich zu reduzieren und wenn möglich Teile des Betriebes durch das Bio-Suisse-Label zertifizieren zu lassen», erklärt Küng.

Besucher sind herzlich willkommen

Doch wichtiger als bekannte Labels erachtet der technische Leiter die Regionalität und die Zu-gänglichkeit des Hofes für die Öffentlichkeit. «Der Bauernhof wird offen für Besucher gestaltet, die Leute sollen vorbeikommen und die Landwirtschaft in ihrer Vielseitigkeit erleben können», sagt er. Dazu wird der markante, 1928 erbaute und unter Schutz stehende Rundbogenstall im Badhügel künftig zum Hofladen umgebaut und mit einem «Kleintierzoo» ergänzt.

Der charakteristische Stall wird zudem um ein Kühllager für das vor Ort produzierte Obst und Fleisch sowie um ein Milchverarbeitungsbetrieb erweitert. «Unser Ziel ist es, möglichst viel selbst produzieren und direkt vermarkten zu können», erklärt der künftige Pächter Samuel Meier. Das Sortiment des Hofladens soll längerfristig auch Ware anderer Betriebe aus dem Be-zirk Küssnacht umfassen. Zudem finden die eigenen Produkte Verwendung in der Küche des neuen Bistros Im Bethlehem gleich nebenan.

Neuer Stall für mehr Tierwohl

Zur Obst-, Fleisch- und Milchproduktion werden längerfristig vor Ort angebaute Brotgetreide und Mehle dazukommen. In den nächsten zwei Jahren wird im Rütli auf der anderen Seite der Artherstrasse zudem ein grosszügiger Freilaufstall für die Kühe realisiert und als so genannter Kompostierungsstall betrieben. Dieser bringt erheblich mehr Raum und Komfort für die Tiere mit sich.

Der Bau der neuen Wohnsiedlung, bei der bis 2030 bis zu 180 Wohnungen realisiert werden, hat die Missionsgesellschaft zur umfassenden Neuausrichtung des Landwirtschaftsbetriebes bewogen. «Klaus Scheuber hat den Betrieb mit seiner Familie in all den Jahren tadellos geführt», sagt Hansruedi Küng. «Als Meisterlandwirt und Ausbildner von Lernenden vermittelt er immer sehr grosse Verbundenheit zu Natur und Tieren.»