Flohmarkt

Am Samstag, dem 24. Mai 2025, hat der erste Flohmarkt im Bethlehem stattgefunden. Rund 30 Verkäuferinnen und Verkäufer boten den Besucherinnen und Besuchern ihre Waren zum Kauf an. Das Angebot reichte von Kleidungsstücken über Bücher bis hin zu japanischen Puppen. Ein Bericht von Markus Isenegger.

veröffentlicht am 12.06.2025

Autor: Markus Isenegger SMB

Am Samstagmorgen, beim Frühstück im Bistro im Bethlehem wurde gescheit geredet über den Flohmarkt und dergleichen. «Marché aux puces» sagte einer, dieses Wort komme aus Frankreich, wahrscheinlich aus Paris, wo die armen Leute alles zu verkaufen suchten, was sie nicht dringend brauchten. Wer sich auf so einem marché Kleider und Gegenstände erwarb, handelte sich mitunter Flöhe ein, die Erklärung. Einer weiss zu berichten, dass es sogar in Rhodesien einst so etwas gegeben hätte, den flea market (sprich: flii). Es sei ein Markt mit Gebrauchtwaren gewesen. Einer weiss zu berichten, dass gerade heute, an diesem Samstag im Dorf Soundso an der tschechischen Grenze der Flohmarkt stattfinde.

Wie ich nun frühmorgens über die Grünfläche des Hofs zum Kreuzgang hinüberschaute, sah ich wohl ein Dutzend Tische, welche am Vorabend von einer schaffigen Equipe aufgestellt worden waren, und die jetzt bald bewirtschaftet würden.

Auch SMB-Bruder Ludwig Hochreutener war mit einem Verkaufsstand vor Ort. Foto: Fritz Weber, SMB

Da ich an Samstagen gewohnheitsmässig das Fitness Studio in Luzern besuche, kehrte ich etwa um 11 Uhr zurück und war nicht sonderlich erstaunt, als ich gleich an der Ecke zum Infopoint auf den ersten Stand stiess: die SMB-Missionsgesellschaft, dann aber im Hof drinnen auf ein buntes Treiben. Es gab keine einzige Nische, die nicht von Krämern und Händlern besetzt geblieben wäre. Einige von ihnen kannte ich persönlich, andere schienen zugereist zu sein mit Auto oder mit ÖV-Bus. In einer Nische, die mir besonders gefiel, sass eine Frau inmitten von Tüchern, Teppichen und Töpfen, ich sagte zu ihr: «Mir ist als wäre ich in Marrakesch!», worauf sie quittierte: «Djemal el Fna». Sie schien sich auszukennen. In anderen Nischen sah ich Rucksäcke, sauber, fast neu, aber auch alte Haushaltsgegenstände wie das Waschbecken mit Krug aus Grossvaterszeiten. Ich traf Nischen mit eigenem Charakter an wie den Ikonen-Tisch, den Musikplattentisch, den Kunstgewerbetisch mit handwerkli- chen Produkten. Leider blies an diesem Morgen die Bise, so dass einige potentielle Besucherinnen zögerten, vorbeizukommen. Weitere Angebote fand man in der Galerie, wo es zumindest weniger zügig war.

Das schöne Wetter lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der Region herbei. Foto: Fritz Weber, SMB

Am Nachmittag war ich nicht mehr selber dabei; ich höre jetzt im Nachhinein sagen, es wäre schön gewesen, wenn mehr Leute hierhergekommen und mehr gekauft hätten. Aber vielleicht – so denke ich – ist der Warenumsatz für sich bloss einer der Aspekte rund um den marché aux puces. Wichtig scheinen mir auch das Präsentieren, das Entdecken, das Trödeln, die Neugier und die Begegnung. Sich wundern, etwas erleben und danach darüber reden. Eine Teilnehmerin am Frohmarkt schreibt im Rückblick: «Es hat mich gefreut, als ein Teil von der schweizerisch-internationalen Gesellschaft dabei zu sein. Ich bin bereit mit meinem handmade workshop Freude und Spass einzubringen.»

Ebenfalls einen Stand hatte SMB-Pater Josef Braun, der seine selbst gemalten Marienbilder verkaufte. Foto: Fritz Weber, SMB

Trotz des schönen Wetters waren die Temperaturen am Morgen noch frisch. Eine Bewohnerin wärmte sich mit gekochtem Tee auf. Foto: Fritz Weber, SMB
Pause machen: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung stärken sich während einer Pause im Bistro. Foto: Fritz Weber, SMB
Dank des schönen Wetters war der Flohmarkt gut besucht. Foto: Fritz Weber, SMB
Die Standverkäuferinnen waren bestens gelaunt. Foto: Lydia Leumann